nicht ich
Street Art-Projekt, Berlin, 2021
Edelstahl
Gefördert durch die Stiftung Kunstfonds, Bonn
Runde Edelstahlspiegel, die mit dem Textfragment
versehen sind, werden in Kopfhöhe der Passanten temporär an Häuserfassaden, Bushaltestellen, etc. befestigt.
Der Text oszilliert durch seine reliefartige Typographie* zwischen drei möglichen Lesarten:
wenn ich nicht bin
wenn ich nicht ich bin
wenn ich ich bin
und greift damit grundsätzliche Fragestellungen des modernen Menschen zu Identität und Sein auf. Die Parallelität der drei Lesarten ermöglicht keine eindeutige Festlegung - im „nicht sein" sind das „ich sein" und das „nicht ich sein" immer enthalten.
Der Blick des Betrachtenden, der sich während des Lesens spiegelt, wird nach innen gelenkt.
Die 26 cm großen Objekte tauchen ohne Ankündigung temporär in verschiedenen Stadtteilen auf und verschwinden dann wieder.
* Die hier schwarz abgebildeten Buchstaben sind so in die Spiegelfläche graviert, dass die Spiegelung um die gravierten Buchstaben herum „psychedelisch" verzerrt wird. Die grauen Buchstaben (das „ich" im „nicht") sind ausgeschnitten und liegen dadurch abgesenkt in der Spiegelplatte - hier gibt es keine Verzerrung.