Reflecting on V-structures

Kunst am Bau-Wettbewerb, 2013 (Entwurf)
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Insel Riems, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

Stahlkonstruktion, mit spiegelpolierten Edelstahlelementen verblendet

 

Der Entwurf thematisiert den der Virenforschung innewohnenden Antagonismus zwischen Faszination und Gefährdung. Er zitiert und transformiert das internationale Zeichen für Biohazard und übersetzt es in eine organisch wuchernde Skulptur aus acht Ikosaedern, die sich in der Nähe des Hafens hoch auftürmt.*

Aus einem einfachen geometrischen Grundprinzip, das vervielfältigt wird, entsteht eine komplexe Struktur, die durch wechselnde Standorte des Betrachters ihr Erscheinungsbild wandelt: Beim Umrunden der Skulptur verdichtet sich die lineare Form mit ihren vielen Durchbrüchen immer mehr zu einer Ballung aus vielschichtigen Überlagerungen und löst sich dann wieder in wahrnehmbare Einzelformen auf.

Die spiegelnden Oberflächen erzeugen ein Spiel aus sich verändernden Perspektiven und fragmentarischen Abbildern. So wird die Skulptur zu einem Sinnbild des nahezu unendlichen Variantenreichtums der Viren, mit dem die Forscher des FLI in ihrer Arbeit konfrontiert sind.

Die beidseitig verspiegelten Streben vervielfältigen labyrinthisch die Struktur und verwirren durch die bruchstückhafte Verschachtelung den Blick ins Innere des Virus. Bei Sonnenschein breiten sich die Lichtreflexionen weiträumig im Umkreis des Objekts aus.

*   biological hazard
Die Forschung verwendet das Ikosaeder als Modell des Virus in seiner kristallinen Struktur.